Davinci

Im Dezember 2022, an einem Sonntag, klingelte bei Foteini das Telefon. Am anderen Ende war der Mann, der die unerwünschten Hunde einfängt und in das gruselige Shelter in den Bergen bringt. Er informierte Foteini, dass dort wieder einige Welpen gelandet waren – vier Jungs und drei Mädchen, etwa drei Monate alt. Für Foteini war sofort klar: Dort konnten sie nicht bleiben. Diesen Ort nennt sie seit jeher „die Hölle“, denn für die Hunde gibt es dort keine Zukunft. Also holte sie die Welpen ab, schaffte irgendwie noch ein kleines bisschen Platz, versorgte ihre Wunden, gab ihnen eine Wurmkur und natürlich Futter und Wasser. Zum besseren Verständnis ein Blick auf das, was Foteini „die Hölle“ nennt: Es handelt sich um ein Shelter in den Bergen, in das die Gemeinde unerwünschte Straßenhunde abschiebt. Für manche bedeutet die Ankunft dort den sicheren Tod. Die Versorgung ist katastrophal, die Zwinger sind enge, trostlose Käfige, die kaum Bewegung zulassen. Die Hunde sind Wind und Wetter völlig ausgeliefert – und in den Bergen herrscht bitterkalte Witterung. Viele sitzen auf blankem Beton, bei Regen im Wasser, bei Frost auf Eis. Futter und Wasser gibt es nur unregelmäßig, oft aus verschmutzten Näpfen. An medizinische Versorgung ist nicht zu denken. Wer dort eine Mülltonne öffnet, muss nicht selten mit dem Schlimmsten rechnen. Für Foteini ist jeder Besuch kaum auszuhalten. Das Leid der Tiere begleitet sie tagelang. Immer wieder hat sie in den letzten Jahren Hunde von dort weggeholt – viele von ihnen standen kurz vor dem Verhungern. Besonders Welpen haben dort im Winter praktisch keine Überlebenschance. Und so wurde im Gehege wieder einmal Platz gemacht, obwohl eigentlich keiner mehr vorhanden war. Die Hunde rückten zusammen, damit die sieben Welpen, die in „die Hölle“ abgeschoben wurden, überhaupt eine Chance bekamen zu überleben.